Liebe Literaturfreunde!

2025 – in diesem neuen Jahr weht ein frischer Wind durch das Büchergewölbe! Jungunternehmerin Elisabeth Mandl freut sich, gemeinsam mit dem bewährten Team ‚Literatur im Schloss‘ weiterhin zu veranstalten.

Die Termine

Freuen Sie sich mit uns auf fünf spannende Begegnungen mit österreichischen Autorinnen und Autoren! Unsere Lesungen finden wie gewohnt jeweils an einem Freitag statt:

23. Mai – Judith Taschler
27. Juni – Kurt Palm
18. Juli – Maja Haderlap
26. September – Thomas Sautner
24. Oktober – Adrian Goiginger & Walter Müller

Es wird spannend, kritisch, ergreifend, humorvoll und bunt. Von Mai bis Oktober darf sich unser Literaturpublikum auf eine exquisite Auswahl an Lesungen freuen.
Das Programm im Jahr 2025 liest sich wie eine Österreich-Rundfahrt: Es besuchen uns Autorinnen und Autoren von Innsbruck bis Vöcklabruck, von Klagenfurt bis Gmünd im Waldviertel, von Wien bis Salzburg. Reisen Sie mit uns durch Österreichs Literatur-Landschaft!

23. Mai
19.30 Uhr
Judith W. Taschler
Nur nachts ist es hell
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
15. Mai, 19.30 Uhr

Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis. Elisabeth kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen. Eine besonders enge Beziehung hat sie zu ihrem Bruder Eugen, sie ist die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt, wird er selbst zum Gesuchten. War es Carl, der ihn verraten hat?

So viele Infos über ein ganzes Jahrhundert in allen Bereichen, ob nun Politik, Krieg, Gesellschaft, Technik, Medizin und nicht zu vergessen die Rolle der Frau. Das Ganze verpackt in eine überaus fesselnde Familiengeschichte findet man selten. Die Geschichte der Familie Brugger, anknüpfend an »Über Carl reden wir morgen«, ist an sich schon einen ganzen Roman wert, aber das Buch ist sehr viel mehr. Genial.
Barbara Hofmann, Hugendubel Ingolstadt

Judith Taschler ist 1970 in Linz geboren. Ihr beruflicher Lebenslauf liest sich bunt: Auslandsaufenthalt in den USA, verschiedene Jobs als Sekretärin, Horterzieherin oder Autoverkäuferin, Studium an der Universität Innsbruck, Deutschlehrerin.
Mit Sommer wie Winter veröffentlichte Taschler im Jahr 2011 ihren Debütroman, ihr zweiter Roman Die Deutschlehrerin erhielt den Friedrich-Glauser-Preis. Judith Taschler lebt als freischaffende Autorin gemeinsam mit ihrer Familie in Innsbruck.

27. Juni
19.30 Uhr
Kurt Palm
Trockenes Feld
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
19. Juni, 19.30 Uhr

„Meine Eltern wurden aus Jugoslawien vertrieben und wir sind froh, dass wir so eine schöne Wohnstube besitzen“, schreibt Kurt Palm 1964 in sein Schulheft. Seine Mutter musste 1943 auf einem Pferdewagen aus Suhopolje in Kroatien fliehen, Ziel: unbekannt. Sein Vater wurde als 18-Jähriger vom Schweinestall an die Front geschickt, um in einer deutschen Uniform gegen Partisanen in Slowenien und Frankreich zu kämpfen. Trotzdem hatte die Biografie der Eltern für den jugendlichen Sohn und auch lange Zeit danach kaum eine Bedeutung. Erst nach ihrem Tod beginnt er, über seine Herkunft, über Fluchterfahrungen, über Täterschaft und Mitläufertum nachzudenken.

Kurt Palm schreibt in diesem Buch erstmals über seine Familiengeschichte. Welche Zufälle bestimmen unsere Herkunft und unsere Geschichten? Und welche Traumata sind uns und unserem Leben eingeschrieben? Ein biografisches Werk, das viele große Themen des Lebens auf sehr persönliche Weise beleuchtet.

Kurt Palm, 1955 in Vöcklabruck geboren, lebt als Autor und Regisseur in Wien. Palm wurde mit der gefeierten TV-Produktion »Phettbergs Nette Leit Show« (1994-96) bekannt. Sein Bestseller Bad Fucking (Residenz 2010) wurde 2011 mit dem Friedrich-Glauser-Preis für den besten deutschsprachigen Krimi des Jahres ausgezeichnet und war auch als Film erfolgreich. Zuletzt erschien sein Roman Der Hai im System (Leykam 2022), der den Leo-Perutz-Preis erhielt.

18. Juli
19.30 Uhr
Maja Haderlap
Nachtfrauen

Als Mira ins Auto steigt, um sich auf den Weg nach Südkärnten zu machen, weiß sie, dass ihr schwierige Tage bevorstehen: Ihre alte Mutter muss auf den Auszug aus dem Haus vorbereitet werden, in dem sie vor Jahrzehnten als ungelernte Arbeiterin mit den damals noch kleinen Kindern Obdach gefunden hat. Tatsächlich verdichten sich im Lauf der folgenden Wochen die Erinnerungen an eine als traumatisch erlebte Kindheit, die vom frühen Tod des Vaters genauso belastet war wie von der rigiden patriarchalen Ordnung und den Dogmen der katholischen Kirche. Die alten, unaufgelösten Konflikte verschaffen sich neuen Raum, und Mira beginnt zu verstehen, dass sie von den lang beschwiegenen Lebensgeschichten ihrer Ahninnen befeuert werden.

In eindringlichen Bildern erzählt Maja Haderlap in ihrem neuen Roman aus dem Leben dreier Generationen von Frauen, von ihren Verstrickungen in aufgezwungene und verinnerlichte Leitbilder und ihrem Ringen um Autonomie. Die Geschichte der Nachtfrauen ist eine der Verluste, des Schweigens und der Schuld, in der trotz allem die Nachsicht und der Respekt füreinander, vielleicht sogar die Liebe, nicht aufgegeben werden.

Maja Haderlap wurde in Bad Eisenkappel / Železna Kapla (Kärnten) geboren. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik war sie Lehrbeauftragte an der Universität Klagenfurt und lange Jahre Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Sie veröffentlichte Lyrik in slowenischer Sprache, ehe sie für einen Auszug aus ihrem Romandebüt Engel des Vergessens 2011 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr Roman Nachtfrauen stand auf der Shortlist zur Auszeichnung Österreichischer Buchpreis 2023.

26. September
19.30 Uhr
Thomas Sautner
Pavillon 44
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
18. September, 19.30 Uhr

In einer psychiatrischen Anstalt am Rande Wiens sammelt Primar Lobell die spannendsten Fälle. Von seinen Patienten in Pavillon 44 erhofft er sich Erkenntnis über das Rätsel Mensch, den eigenartigen Zustand der Welt und über das obskurste Mysterium – sich selbst. Als zwei seiner Patienten verschwinden, macht sich auch Lobell auf in die Wiener Innenstadt. Was er findet, sind jede Menge Verrückte, aber nicht die beiden.

Um nichts Geringeres als das Menschsein, das Universum, Gott und den Zustand der Welt geht es in diesem Roman. Die große Frage schiebt sich zwischen alle Seiten: Wer ist hier eigentlich verrückt? Alle? Am Ende auch der Leser, die Leserin? Möglicherweise. Vielleicht sogar der Autor selbst? Oder gar Gott?

Bei diesem einer Scharade gleichenden Verwirrspiel müssen die Protagonisten auf vielen Ebenen ringen. Um Fassung, um ihren Verstand, ums Gesehen- und Gehörtwerden, ums Ernst-genommen-Werden. Ums Begreifen des großen Ganzen und vieler kleiner Details. Darum, nicht als verrückt eingestuft zu werden. Und darum, als verrückt eingestuft zu werden.
Ines Wagner, Kulturvision aktuell

Thomas Sautner, 1970 in Gmünd geboren, betätigte sich nach seinem Studium zunächst als Journalist, bevor 2006 sein erster Roman publiziert wurde. Seine Erzählungen verhandeln spielerisch und augenzwinkernd Themen, die uns alle betreffen: Fuchserde und Das Mädchen an der Grenze beschäftigen sich mit geschichtlichen Themen seiner Heimat, Fremdes Land oder Die Erfindung der Welt driften eher ins modern Märchenhafte und Dystopische. Der Autor lebt in seiner Heimat, dem nördlichen Waldviertel, sowie in Wien.

24. Oktober
19.30 Uhr
Adrian Goiginger & Walter Müller
FRANZ
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
16. Oktober, 19.30 Uhr

„I hob nix zum Dazöhn!“ – Das hörte der damals 14 Jahre alte österreichische Filmemacher Adrian Goiginger, als er seinen Urgroßvater Franz Streitberger nach seinem Leben und nach dem Krieg befragte.

Geboren 1917, noch während des Ersten Weltkrieges. Die bittere Armut auf dem Bergbauernhof im Pinzgau und der ständige Hunger. Das erste Paar Schuhe und die Weggabe als Kind. Die am eigenen Leib erfahrene Arbeitslosigkeit und der Dienstantritt im österreichischen Bundesheer samt Ausbildung zum Kraftradlenker. Der „Anschluss“ an das Deutsche Reich und das Einrücken in die Wehrmacht. Die eilig verfassten Frontbriefe und die verpasste Geburt des eigenen Sohnes. Die Kriegsgefangenschaft und die schwere Zeit nach 1945. Von all dem soll nichts der Rede wert sein?

Das Buch beleuchtet das Leben Franz Streitbergers, das durch den großen Kinoerfolg Der Fuchs Interesse weckte. Erinnerungen, Fotos aus dem Familienarchiv sowie historische Recherchen zeichnen ein bewegtes Leben. Eines, wie es für viele Menschen einmal so typisch war – und heute so unvorstellbar ist.

Adrian Goiginger, Salzburger, ist Regisseur und Drehbuchautor sowie Gründer mehrerer Produktionsfirmen – kurzum: er ist dem Film verschrieben, und in seinen Filmen stets spannenden Themen. Ausgezeichnet mit weltweit über 100 Preisen für seinen Film Die Beste aller Welten (2017), unter anderem dem Kompass-Perspektive-Preis auf der Berlinale. Der Fuchs (2022) schloss an diesen Erfolg mit über 130 000 KinobesucherInnen in Österreich an. Sein Film Rickerl – Musik is höchstens a Hobby (2023) eröffnete das Filmfestival „Max Ophüls Preis“ im Jahr 2024.

Walter Müller ist 1950 in Salzburg geboren, wo er seither lebt, schreibt, liest und spricht: als Journalist, Dramaturg, Schriftsteller, Trauerredner. Zwei Dutzend Bücher (wie Die Häuser meines Vaters, Schräge Vögel, Engel, Engel, scharenweise, Alles ist so wie immer – nur du fehlst! oder Der Zauber der Sonntagnachmittage), zwei Dutzend Theaterstücke; außerdem Essays, TV-Drehbücher, Kinderlieder, Texte für den Advent und die Passionszeit, Lesungen u. a. in Tallinn, Zürich, Bremen, München. Sein umfangreiches literarisches Schaffen wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, wie dem Ingeborg Bachmann- Förderpreis, dem Rauriser Förderungspreis, dem Berlinstipendium des Landes Salzburg sowie dem Stadtsiegel in Silber und Gold der Stadt Salzburg. 2023 verlieh der Bundespräsident ihm den Berufstitel „Professor“.

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Das war LiS 2024

Das war LiS 2024 in Bildern.

Am 31. Mai beehrte uns Matthias Gruber mit "Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art".

Maria Hofer las am 5. Juli aus ihrem Buch "Arsen".

Christian Higer performte am 23. August ausgewählte Texte von Wolfgang Bauer.

Mit Robert Palfrader präsentierte LiS am 25. Oktober einen sehr bekannten Akteur der österreichischen Fernsehlandschaft mit seinem Buch "Ein paar Leben später".

Am 22. November gab es „Sommerschnee“ mit Literat Peter Gruber und Musiker Peter Angerer zu Ehren von Bodo Hell.

Zum Abschluss von LiS 2024 gab es eine Advent-Krimi-Lesung mit Manfred Baumann und seinen Erzählungen aus "Christbaum, Mord und Engelshaar“, begleitet von Stephanie Schaidreiter auf der Harfe.